Ein kurzes, aber intensives Intervalltraining bringt den Stoffwechsel so richtig in Schwung und kann damit Herzkreislauferkrankungen und Diabetes vom Typ 2 vorbeugen. Zehn- bis fünfzehn Minuten einer sportlichen Intensivbelastung alle paar Tage könnten schon ausreichen, um das Risiko für Diabetes zu senken, schließen Mediziner um James Timmons von der Heriot-Watt-Universität in Edinburgh. Sie ließen Männer, die eher bewegungsarmen Tätigkeiten nachgingen, in mehreren 30-sekündigen Trainingseinheiten auf dem Hometrainer an ihre Belastungsgrenze gehen. Schon nach zwei Wochen war ihr Stoffwechsel besser ausbalanciert und Risikofaktoren für Diabetes wie etwa die Insulinresistenz gemindert.
Die Forscher untersuchten den Stoffwechsel von 16 Männern im Alter von 19 bis 23 Jahren, die sich einem speziellen Trainingsprogramm unterziehen mussten: Über 14 Tage hatten die Forscher sechs Trainingseinheiten verteilt. Jede Trainingseinheit bestand darin, auf dem Hometrainer 30 Sekunden lang mit aller Kraft zu radeln. Darauf folgten vier Minuten Verschnaufpause und bis zu fünf weitere Strampelperioden. Vor und nach dem 14-tägigien Trainingsprogramm erfassten die Forscher den Stoffwechsel der Probanden: Die Testpersonen mussten eine Zuckerlösung zu sich nehmen. Dann entnahmen die Forscher Blutproben, um zu analysieren, wie die Blutzuckerwerte und die Insulinausschüttung darauf reagierten.
Das 14-tägige Intervalltraining führte dazu, dass die Blutzuckerwerte weniger stark anstiegen und weniger Insulin zu ihrer Kontrolle ausgeschüttet wurde als vor dem Training, stellten die Forscher fest. Der körpereigene Stoffwechsel könne daher besser den Blutzuckerspiegel regeln. Das Risiko für Diabetes oder Herzkreislaufprobleme sei dadurch reduziert, erläutern die Mediziner. Sie wollen weiter überprüfen, ob das intensive Intervalltraining für die Vorsorge vor solchen Erkrankungen geeignet ist. Bei Menschen, die weder Zeit haben, noch Lust verspüren, wöchentlich stundenlang durch Parks zu joggen, könnten zehn Minuten harte Übung auf dem Heimtrainer oder Laufband ausreichen, um den Stoffwechsel in Schwung zu halten.
James Timmons (Heriot-Watt-Universität, Edinburgh) et al.: BMC Endocrine Disorders (Online-Vorabveröffentlichung, 27. Januar 2009). ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer