Nach dem Ende des Kalten Krieges ist in vielen amerikanischen Regierungslabors ein brisantes Erbe zurückgeblieben: Giftige chemische und radioaktive Abfälle sind vielerorts einfach vergraben worden. Computerwissenschaftler von der Northeastern University aus Boston haben jetzt neue mathematische Verfahren entwickelt, um den Verbleib dieses Giftmülls zu überwachen, teilt die Universität mit.
Die Forscher um
Eric Miller arbeiten daran, dass der Erdboden bald ebenso durchsichtig für Radarwellen wird wie der menschliche Körper für Ultraschall oder Röntgenstrahlen. Während Menschen bei einer Computertomographie von allen Seiten für die Strahlen zugänglich sind, gibt es bei der Tomographie der Erde allerdings ein entscheidendes Problem: Meist steht nur die Oberfläche zur Verfügung, um den Boden zu durchleuchten.
Im Prinzip würden sich dazu auch Bohrlöcher eignen, doch um giftige Abfälle zu überwachen, sollte der Boden so wenig wie möglich angetastet werden. ?Wir erforschen Methoden der Datenverarbeitung, um eine Karte des Untergrunds herzustellen?, erklärt Miller. Die Forscher wollen nicht nur sehen, wo die Gifte sich befinden, sondern auch, ob sie sich bewegen oder ob Sanierungsmethoden erfolgreich sind und das Gift abgebaut wird.
Ute Kehse