Zahlen allein verfehlen bisweilen ihre Wirkung. Ein Fotoprojekt des Museums für Wissenschaft in Trient (Museo delle Scienze, MUSE) führt die enorme Gletscherschmelze nun buchstäblich vor Augen. 2011 entwickelten die Museumsmacher die Idee, ein Fotoprojekt ins Leben zu rufen, bei dem jedermann mitmachen kann: Historische Aufnahmen von italienischen Alpengletschern sollten nachgestellt werden.
Die Teilnehmer zogen los, ohne den genauen Ort der damaligen Fotografien zu kennen. Nicht ohne Grund: Den Menschen sollte so auch bewusst werden, wie schlecht es um die Gletscher heute steht und wie rapide sich die alpine Landschaft verändert, so die Leiter des Projekts „Ghiacciai di una volta“ („Gletscher von früher“).
Am Ende zählte das Museum 173 Fotos von 70 Mitwirkenden. Unter Mithilfe eines Fotografen wählte das Wissenschaftskomitee des italienischen Alpenvereins (CAI), der sich an dem Projekt beteiligte, die eindrücklichsten Bilder aus. Das beklemmende Ergebnis lässt ahnen, welche Folgen der Gletscherschwund nach sich ziehen wird: Umweltschützer warnen davor, dass freigelegte Geröllfelder abrutschen sowie Gletscherseen überlaufen und zu Überschwemmungen führen könnten. Zudem drohen die Trinkwasserressourcen, in den Sommermonaten knapp zu werden.
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