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Gold wird umweltfreundlicher

Erde|Umwelt

Gold wird umweltfreundlicher
Goldmine
Goldmine in Westaustralien (Bild: Clara Nila/ iStock)

Gold ist als Edelmetall sehr begehrt, aber seine Gewinnung trägt vielerorts zur Umweltzerstörung bei. Denn meist wird hochgiftiges Cyanid genutzt, um das Metall aus dem Golderz herauszulösen. Eine neue, umweltfreundliche Alternative haben nun australische Forscher entwickelt und bereits in Pilotanlagen getestet. Bei dieser wird das Cyanid durch Thiosulfat ersetzt. Erste großtechnische Anlagen sollen nun auf diese Alternative umgerüstet werden.

Wenn Gold nicht gerade in Form von Nuggets in Flüssen liegt, muss das Edelmetall erst mühsam aus goldhaltigem Gestein herausgelöst werden. Dafür wird das Erz erst fein zermahlen und dann mit giftigen Lösemitteln wie Quecksilber oder Natriumcyanat versetzt. Diese Lösemittel wandeln das unlösliche Gold in lösliche Goldkomplexe um, so dass sich eine goldhaltige Flüssigkeit bildet. Aus ihr lässt sich dann das elementare Gold extrahieren.

Ersatz für Cyanide gesucht

Das Problem jedoch: Die hochgiftigen Reste der Lösemittel gelangen oft in die Umwelt und verseuchen Gewässer und Böden. Gerade in ärmeren Regionen sind die Arbeiter in den Goldgewinnungsanlagen den hochgiftigen Laugen zudem meist ohne ausreichende Schutzausrüstung ausgesetzt. „Bei rund 75 Prozent der Goldproduktion wird Cyanid eingesetzt“, berichtet Chris Vernon von der australischen Forschungsorganisation CSIRO. „Zwar arbeitet die Industrie daran, die damit verbundenen Risiken zu minimieren, dennoch haben jüngste Freisetzungen große Besorgnis geweckt.“

Seit einigen Jahren arbeiten deshalb Wissenschaftler in Australien daran, alternative, umweltschonendere Methoden für die Goldextraktion zu entwickeln. „Solche alternativen Prozesse zu entwickeln, macht nicht nur die gefährlichen Chemikalien überflüssig, es erfüllt auch die zunehmende Nachfrage nach nachhaltiger produziertem Gold“, sagt Vernon. Zwar existieren bereits Verfahren, die ohne Cyanid oder Quecksilber auskommen, diese sind jedoch relativ aufwändig und eignen sich nicht für alle Golderze. Bei einem werden Elektroden genutzt, um das Gold aus Gesteinsschlämmen abzuscheiden, bei einem anderen senkt Natriumborat den Schmelzpunkt des Erzes und erleichtert so die Abtrennung.

Methode ist auch kommerziell lohnend

Im Projekt „Going for Gold“, haben Vernon und sein Team nun eine weitere Alternative zur Anwendungsreife gebracht. Bei dieser Methode wird das giftige Cyanid durch Thiosulfat ersetzt. Wie Tests ergaben, kann diese Schwefelverbindung das Gold ähnlich effektiv aus dem goldhaltigen Gestein herauslösen wie die konventionellen Techniken. Zudem kann man es für unterschiedliche Erztypen einsetzen. Wichtig auch: Herkömmliche Goldgewinnungsanlagen können mit wenigen zusätzlichen Standardkomponenten relativ leicht umgerüstet werden, wie die Forscher berichten. Das ermögliche eine umweltfreundliche Goldgewinnung auch in ärmeren Ländern.

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In Australien hat das neue Verfahren sich bereits in einer Pilotanlage in Westaustralien bewährt. Jetzt hat das australische Unternehmen Clean Mining die Methode übernommen und soll die weltweite Etablierung vorantreiben. „Diese Technologie bringt uns buchstäblich einen neuen Goldstandard“, sagt Jeff McCulloch von Celan Mining. „Denn sie ist skalierbar, kostengünstig und der Prozess kann im industriellen Maßstab kommerziell lohnende Erträge bringen.“ Erste Verhandlungen für eine Umrüstung von Goldgewinnungsanlagen in Westaustralien laufen bereits. Noch wird sich zeigen müssen, ob sich diese umweltfreundlichere Technik durchsetzen kann. Sollte dies aber der Fall sein, wäre dies ein deutlicher Fortschritt hin zu nachhaltiger produziertem Gold.

Quelle: CSIRO

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