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Granatapfelsaft bremst Prostatakrebs

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Granatapfelsaft bremst Prostatakrebs
Der Saft von Granatäpfeln kann das Fortschreiten von Prostatakrebs aufhalten. Darauf deuten die Ergebnisse amerikanischer Forscher hin, die Krebspatienten täglich eine Menge von knapp einem Viertelliter Saft verabreichten. Welche Inhaltsstoffe der Granatäpfel die Entwicklung der Krankheit hemmen, wissen die Wissenschafter noch nicht. Sie hoffen aber, mit Granatapfelsaft Hormontherapien teilweise ersetzen zu können.

Der Saft von Granatäpfeln ist bekannt für seine entzündungshemmende Wirkung und die enthaltenen hohen Mengen so genannter Antioxidantien. Diese Substanzen bewahren die Zellen vor Schäden durch aggressive Sauerstoffverbindungen. Im Granatapfel sind zudem weitere Stoffe wie etwa die Ellagsäure enthalten, die eine krebshemmende Wirkung haben sollen. Bereits in früheren Studien hatten Allan Pantuck und seine Mitarbeiter beobachtet, dass der Granatapfelsaft in Zellkulturen und bei Tieren das Wachstum von Prostatakrebs verzögert. Nun folgten klinische Studien an menschlichen Probanden.

Die Wissenschafter wählten dazu fünfzig an Prostatakrebs leidende Männer aus, die zwar bereits operiert oder bestrahlt worden waren, deren Wert des so genannten prostataspezifischen Antigens (PSA) jedoch wieder angestiegen war. Ein Anstieg der PSA-Konzentration ist ein Zeichen für das Fortschreiten des Krebses. Pantuck und sein Team gaben den Probanden nun täglich rund 235 Milliliter Granatapfelsaft zu trinken und maßen die Zeit, bis sich der PSA-Wert verdoppelt hatte. Das Resultat war eindeutig: Während sich der PSA-Wert bei vergleichbaren Patienten normalerweise alle 15 Monate verdoppelt, verlängerte sich diese Zeit den mit Granatapfelsaft behandelten Männern auf bis zu 54 Monate. Eine deutliche Verlängerung war bei insgesamt 80 Prozent der Männer festzustellen. Nebenwirkungen konnten die Forscher nicht beobachten.

„Trinken Männer im Alter von 65 bis 70 Jahren mit einem bereits behandelten Prostatakrebs Granatapfelsaft, können sie das Fortschreiten der Krankheit vielleicht solange hinauszögern, dass sie vorher an einer anderen Todesursache sterben“, erklärt Pantuck. Der Forscher hofft zudem, dass der Fruchtsaft einmal bei vielen Patienten die bisher häufig eingesetzte Hormontheraphie, die starke Nebenwirkungen haben kann, ersetzen wird. Weitere Studien sollen zeigen, welche Substanzen in den Granatäpfeln für die krebshemmende Wirkung verantwortlich sind.

Allan Pantuck (Universität von Kalifornien, Los Angeles) et al.: Clinical Cancer Research, Ausgabe vom 1. Juli 2006 ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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