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Großes Hirn dank Mamas Investment

Erde|Umwelt

Großes Hirn dank Mamas Investment
Die Größe des Gehirns ist bei Säugetieren eng mit der Länge der Tragedauer und Stillzeit verknüpft. Diesen Zusammenhang zeigen die Analysen zweier britischer Evolutionsbiologen zu den Daten verschiedener Säugetierarten inklusive des Menschen. Sie verglichen die Spezies bezüglich vieler körperlicher Faktoren und Verhaltensweisen. Dabei wurde eine eindeutige Verknüpfung deutlich: Je größer das Gehirn, desto mehr müssen Muttertiere in ihre Nachkommen investieren. Offenbar ist der Nutzen einer starken Hirnleistung für den Erfolg einer Tierart den Aufwand wert, sagen die Forscher.

Barton und Capellini haben für ihre Studie Daten von 128 Säugetierspezies zusammengetragen, darunter beispielsweise auch Primaten, Elefanten und Wale, die bekanntermaßen besonders große Hirne im Verhältnis zu ihrer Körpergröße besitzen. Mithilfe statistischer Modelle prüften die Forscher, welche Faktoren in besonderem Zusammenhang zu der Größe des Gehirns einer Tierart stehen.

Dabei stellten die beiden Forscher fest, dass die mütterlichen Investitionen den größten Einfluss haben. Ist das Gehirn eines Säugetieres verhältnismäßig groß, waren auch die Tragezeit und Stilldauer vergleichsweise lang. Diese Faktoren entscheiden stärker als beispielsweise die Geschwisterzahl und die Zeit, die dem Nachwuchs zum Spielen und Lernen bleibt, über die Gehirnentwicklung. Beim Menschen gibt es den Forschern zufolge außerdem noch einen interessanten Unterschied zu unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen: Das menschliche Kind bleibt lange klein, während sein Gehirn besonders stark wächst. Andere Primaten nehmen dagegen schneller an Körpergröße zu. Beim Menschen wird offenbar das Körperwachstum zugunsten des Hirnwachstums reduziert, vermuten die Forscher. Dennoch stimme hier das Kosten-Nutzen-Verhältnis: Das Gehirn ist für das menschliche Dasein von großer Bedeutung, denn es bringt die Grundlage seines Erfolges hervor: die Intelligenz.

Robert A. Barton (Durham University, England) und Isabella Capellini (University of Belfas): Proceedings of the National Academy of Sciences, doi: 10.1073/pnas/1019140108 dapd/wissenschaft.de – Ruth Homburg
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