Grüner Tee könnte Patienten mit transplantierten Lebern wirkungsvoll vor einem Versagen ihres Spenderorgans schützen, erklärten Forscher auf dem Treffen der Amerikanischen Physiologischen Gesellschaft in New Orleans. Damit kämen deutlich mehr Lebern für eine Übertragung in Frage als bisher.
Tierversuche legen nahe, dass der Tee oder ein Extrakt aus dem Tee vor allem Organe mit einem hohen Fettanteil schützt. Oftmals stehen gerade fettreiche Lebern für eine Transplantation zur Verfügung, die von Ärzten jedoch nicht verwendet werden, da sich in dem Fett nach der Übertragung Zellgifte bilden. Wirkstoffe des Grünen Tees könnten das Spenderorgan jedoch entgiften und vor einem Versagen bewahren, erklärten die Forscher um Zhi Zhong von der Universität North Carolina.
Sollte sich diese Vermutung in klinischen Versuchen bestätigen, kämen mehr Organe für eine Transplantation in Frage, und die Warteliste für Spenderlebern würde deutlich kürzer, sagte Zhong.
Auf die Idee mit dem Grünen Tee kamen Zhong und seine Kollegen, weil sich im Fett von Lebern nach der Übertragung vor allem so genannte Radikale bilden, die wichtige Zellstrukturen zerstören. In Grünem Tee befinden sich jedoch beträchtliche Mengen an Polyphenolen, die Radikale effizient entschärfen.
Andreas Wawrzinek
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