Mit der Analyse wollten die Forscher ursprünglich die unbekannten Eltern des Hammerhaibabys identifizieren, zumal in dem Aquarium keine Hammerhaimännchen lebten. Die Weibchen hatten somit seit ihrer Gefangennahme als Babys drei Jahre zuvor keinen Kontakt mehr zu männlichen Hammerhaien. Da die Tiere lange vor ihrer Geschlechtsreife gefangen wurden, war es unwahrscheinlich, dass sie sich bereits vor ihrer Gefangennahme gepaart und das Sperma solange aufbewahrt hatten, zumal Hammerhaiweibchen in Freiheit Sperma nur für ungefähr fünf Monate speichern.
Eine genaue Untersuchung der Weibchen zeigte, dass diese auch keinerlei männliche Geschlechtsorgane ausgebildet hatten, so dass eine Selbstbefruchtung ebenfalls ausgeschlossen werden konnte. Die Wissenschaftler konnten damit zum ersten Mal eindeutig eine Parthenogenese, wie die Jungferngeburt wissenschaftlich bezeichnet wird, bei Knorpelfischen belegen.
Bei einer Parthenogenese wird der unbefruchteten Eizelle durch bestimmte Hormone eine Befruchtung vorgespielt, woraufhin sie sich zu teilen beginnt und zu einem Lebewesen heranwächst. Hierbei findet keine Durchmischung des genetischen Materials wie bei einer Befruchtung statt. Die Wissenschaftler vermuten, dass eine Jungfernzeugung häufiger bei Tieren vorkommt, die in einer kleinen, isolierten Population ohne Männchen leben, wie beispielsweise in einem Zoo. Sie befürchten, dass darunter die genetische Vielfalt leidet und sich genetische Defekte stärker ausbreiten könnten.