Die Wissenschaftler fanden bei erklärten Hausmänner eine um 82 Prozent erhöhte Zehnjahres-Sterberate gegenüber ihren berufstätigen Geschlechtsgenossen. Ebenso starben Männer früher und erkrankten häufiger am Herzen, die ein niedriges Jahressalär und ein geringes soziales Prestige besaßen. So lag die Sterblichkeit bei Jahreseinkommen unter 10000 Dollar doppelt so hoch als bei 50000 Dollar aufwärts. Hohes soziales Prestige genossen Ärzte, Anwälte, Lehrer, Architekten und Ingenieure. Nebenbei stellte sich heraus, dass verwitwete oder getrennt lebende Männer ein doppelt so hohes Sterberisiko trugen als verheiratete Männer.
Bei Frauen zeichnete sich ein umgekehrtes Bild ab. Frauen mit anspruchsvollen Berufen in führenden Positionen entwickelten dreimal häufiger Herzerkrankungen als Kolleginnen mit wenig Autorität. Das Gesundheitsrisiko war unabhängig von Haushaltspflichten, der Anzahl der Kinder, Angst, Anspannung, Depression oder Ärger.
Offensichtlich wirkt sich ein Leben abseits der traditionellen Rollen und sozialer Normen negativ auf die Gesundheit und Sterblichkeit aus. Da sich soziale Normen und das Rollenverständnis mit der Zeit ändern, hoffen die Forscher, dass dieses Phänomen mit der Zeit verschwindet.