Im Jahr 2010 litten die Menschen im westlichen Russland unter einer enormen Hitzewelle. In Moskau beispielsweise stieg das Thermometer auf über 40 Grad Celsius, zahlreiche Wälder wurden durch verheerende Brände vernichtet. Die Rekordhitze beherrschte wochenlang die Nachrichten. Viele Experten führten das extreme Wetter auf natürliche Klimaschwankungen zurück.
Dieser Meinung widerspricht jetzt entschieden eine Studie von Forschern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Stefan Rahmstorf und Dim Coumou halten die Hitzewelle für eine Folge des Klimawandels. Und sie warnen, dass solch heiße Perioden künftig stark zunehmen würden.
Für ihre Untersuchung haben die Wissenschaftler eine Formel entwickelt, mit der sich die Häufigkeit von Klimaextremen berechnen lässt. Rahmstorf erklärt: „In vielen Ländern sind in den letzten Jahren nie da gewesene Wetterextreme zu beobachten, zugleich steigt die weltweite Mitteltemperatur seit Jahrzehnten kontinuierlich. Wir wollten wissen, wie das Ganze zusammenhängt.“
Dazu analysierten die Forscher Wetterdaten seit dem 19. Jahrhundert. Wie sich dabei unter anderem zeigte, geht die Zahl der Kälterekorde immer mehr gegen Null. „Andererseits beweist unsere Studie“, erklärt Coumou, „dass die Häufigkeit von monatlichen Temperaturrekorden signifikant gestiegen ist.“