Bei über 300 Testkandidaten analysierten sie mit der neuen statistischen Methode den Herzrhythmus. Besonders der zeitliche Abstand zweier so genannter R-Zacken im EKG (RR-Intervall) ging dabei als wesentlicher Messwert in das Analysemodell ein. Diese RR-Intervalle bieten einen verlässlichen Maßstab für die Beurteilung von Herzrhythmusstörungen.
Je nach Struktur der analysierten Herzrhythmusstörungen vermuteten die Forscher einen früher oder später eintretenden plötzlichen Herztod. Und ihre Spekulationen fanden tatsächlich bei der Beobachtung der Patienten ihre Bestätigung. Im statistischen Rahmen fügte sich der Sterbezeitpunkt in die Vorhersage aus dem Herzrhythmusmodell ein. „Die Effizienz dieses Kriteriums für das Sterberisiko sollte nun an einer viel größeren Zahl von Patienten überprüft werden“, meinen Allegrini und sein Team.
Bestätigt sich das statistische Modell auch bei einer groß angelegten Studie, könnte es eine wesentliche Grundlage für die Behandlung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen bieten. Je nach Ergebnis der Untersuchung könnten rechtzeitig geeignete Maßnahmen bis hin zur Herztransplantation unternommen werden.
Herzrhythmusstörungen stellen eine äußerst bedrohliche Krankheit dar und können zum plötzlichen Herztod führen. So sterben in der Bundesrepublik Deutschland pro Jahr etwa 100.000 Patienten an einem Herz-Kreislauf-Stillstand, der in 65 bis 80 Prozent durch eine Rhythmusstörung hervorgerufen wird. Seit über 25 Jahren ist bekannt, dass das Ausmaß der Rhythmusstörungen wesentlich das Risiko für einen plötzlichen Herztod beeinflusst.