In ihren fruchtbaren Tagen finden Frauen Geschlechtsgenossinnen weniger hübsch als sonst. In dieser Zeit mögliche Konkurrentinnen abzuwerten, sei eine Strategie im Konkurrenzkampf um die Männer, schreiben kanadische Forscher in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society“: Biology Letters (Online-Vorabveröffentlichung vom 18. Februar).
Die Forscher um Maryanne Fisher von der
York-Universität in Toronto baten insgesamt 57 Frauen und 47 Männer, die Attraktivität weiblicher und männlicher Gesichter zu bewerten, die sie auf einem Computerbildschirm präsentiert bekamen. Versuchsteilnehmerinnen gaben zudem an, in welcher Phase ihres Zyklus sie sich gerade befanden. Frauen, die beispielsweise schwanger waren oder in den vergangenen drei Monaten hormonelle Verhütungsmittel genommen hatten, wurden nicht berücksichtigt.
Die Probandinnen schätzten weibliche Gesichter eindeutig weniger attraktiv ein, wenn sie sich gerade in der fruchtbaren Zeit ihres Zyklus befanden. Männliche Gesichter fanden sie dagegen zu jeder Zeit nahezu gleichbleibend anziehend. Forscher nahmen zwar an, dass Frauen in ihren fruchtbaren Tagen besonders kritisch gegenüber möglichen Rivalinnen sind. Aber die Theorie eines gleichgeschlechtlichen Konkurrenzkampfs unter Frauen war bislang umstritten.
Diese Studie zeige nun eindeutig, dass sich die Wahrnehmung der Attraktivität möglicher Rivalinnen abhängig von der Fruchtbarkeit merkbar ändert, sagt Fisher. Das sei ein eindeutiges Anzeichen für einen Wettbewerb.
ddp/bdw ? Cornelia Pfaff