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Hormone und Migräne hängen zusammen

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Hormone und Migräne hängen zusammen
Hormonale Unregelmäßigkeiten könnten erklären, warum Migräne manchmal chronisch wird. In Blutproben von Patienten, die unter chronischer Migräne litten, fanden US-amerikanische und brasilianische Mediziner Veränderungen bei bestimmten Hormonen, darunter Melatonin und Cortisol. Über ihre Ergebnisse berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Journal of Neurology Neurosurgery and Psychiatry“ (Ausg. 71, S. 747). Die Autoren wissen allerdings nicht, ob die ungewöhnlichen Hormonspiegel der Grund für die Migräne der Patienten sind, oder ob sie eine Folge der starken Kopfschmerzen sind.

Die Forscher um Mario Peres vom Sao Paulo Headache Center in Brasilien untersuchten das Blut von 17 Migräne-Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 31 Jahren und verglichen es mit dem von neun gesunden Versuchsteilnehmern im gleichen Alter. Dafür hatten sie den Freiwilligen zwischen sieben Uhr abends und sieben Uhr morgens in stündlichem Abstand insgesamt 13 Blutproben entnommen.

Die Forscher erfassten die Werte von vier verschiedenen Hormonen, deren Produktion vom Hypothalamus geregelt wird. Diese Gehirnregion steuert grundlegende Funktionen wie etwa Körpertemperatur, Hunger und Durst. Zu den untersuchten Hormonen gehörten Melatonin, das den Tagesrhythmus und damit den Schlaf reguliert, Cortisol, das der Körper unter Stress ausschüttet und Prolactin, der Gegenspieler des Neurotransmitters Dopamin. Die Dopamin-Produktion zu unterdrücken, hatte sich in früheren Versuchen als erfolgreiches Mittel gegen Kopfschmerzen erwiesen.

Die Migräne-Patienten wiesen hormonelle Abweichungen auf, die die Gesunden nicht zeigten: Bei etwa der Hälfte trat der Höchstwert des Melatonin-Wertes verspätet ein. Bei den Patienten, die zusätzlich unter Schlafstörungen und chronischer Müdigkeit litten, war der Höchstwert außerdem deutlich niedriger als bei den gesunden Versuchsteilnehmern. Die Mengen des Stresshormons Cortisol waren dagegen bei den Migräne-Patienten signifikant höher. Dagegen war Prolactin, der Gegenspieler des Neurotransmitters Dopamin, in vergleichsweise geringen Mengen vorhanden.

Cornelia Pfaff
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