Es muss nicht immer Kokain sein – ein guter Comic tut es auch. Dieser regt nämlich genau die gleiche Gehirnregion an wie Kokain und ist dabei deutlich weniger schädlich. Amerikanischen Wissenschaftlern gelang mithilfe der so genannten funktionellen Magnetresonanztomographie nun endlich der wissenschaftliche Beweis dafür, dass Lachen wie eine Droge wirkt. Das berichtet der Online-Dienst der Fachzeitschrift Nature.
Die technischen Daten des Humors sind schon etwas länger bekannt. So kennen Forscher die Gehirnregionen, die für die Analyse der Sprache und der wörtlichen Bedeutung eines Witzes zuständig sind, und auch die Bereiche, die den Gesichtsmuskeln und Stimmbändern das Lächeln oder Lachen befehlen. Das eigentliche Geheimnis des Humors aber liegt im “
Nucleus accumbens„, fanden
Dean Mobbs und seine Kollegen von der Stanford-Universität heraus. Sie hatten 16 Probanden lustige oder neutrale Comics vorgesetzt und dabei die Aktivität verschiedener Gehirnareale überwacht.
Die Gehirnregion mit dem unaussprechlichen Namen war eindeutig die, die am stärksten auf die witzigen Comics reagierte. Sie wird bei einem herzhaften Lachen mit dem Botenstoff Dopamin überschüttet, der emotionale Reaktionen steuert. Dadurch entsteht ein Belohnungsgefühl und auch die Euphorie, die sich nach einem guten Witz einstellt, schreiben die Wissenschaftler. Der Gehirnbereich ist jedoch kein Unbekannter: Er ist auch für das Hochgefühl nach Kokaingenuss verantwortlich ? genauso wie für die Hochstimmung bei der Aussicht auf viel Geld oder das Kribbeln beim Anblick eines attraktiven Gesichts.
ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel