Masernviren könnten bei der Krebsbekämpfung nützlich sein. US-Forscher haben herausgefunden, dass abgeschwächte Erreger, wie sie seit dreißig Jahren als Impfstoff verwendet werden, bei Mäusen bestimmte Tumore schrumpfen lassen. Demnächst sollen erste Tests mit Patienten beginnen, berichtet das Fachmagazin Nature in seiner Online-Ausgabe.
Adele Fielding von der Mayo-Klinik in Rochester und ihre Kollegen spritzten menschliche Krebszellen in Mäuse, worauf sich im Lymphsystem der Tiere Krebs bildete. Abgeschwächte Masernviren stoppten das Krebswachstum, in einigen Fällen bildeten sich die Tumore sogar zurück, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift „Blood“ (Bd. 97, S. 3746). Bei der Untersuchung an Mäusen zeigte sich, dass eine frühere Masernimpfung die Wirksamkeit einer erneuten Behandlung mit dem Impfstoff gegen Krebs nicht schwächt.
Einige Patienten mit Lymphknoten-Krebs, die an dem klinischen Test teilnehmen werden, stehen bereits fest. „Der Test wird zeigen, dass dies ein sicheres Verfahren ist“, glaubt Fielding.
Marianne Diehl
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