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Impfung gegen Herzinfarkte

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Impfung gegen Herzinfarkte
Eine neuartige Impfung im Kindesalter könnte ein ganzes Leben lang vor Herzinfarkten schützen. Das schließen schwedische Forscher aus Tests an Mäusen, bei denen sich nach der Impfung bis zu 70 Prozent weniger Ablagerungen in den Arterien bildeten als bei unbehandelten Artgenossen. Diese so genannten arteriosklerotischen Plaques können die Blutzufuhr zum Herzen hemmen und gelten als die Hauptursache von Herzinfarkten. Über die Entwicklung der Forschergruppen um Göran Hansson vom Karolinska-Institut in Stockholm und Jan Nilsson von der Lund-Universität berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausg. vom 25. Dezember, S. 8).

Arteriosklerotische Plaques entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel zwischen Blutzellen, fetthaltigen Eiweißpartikeln und dem Immunsystem. Die Hauptrolle spielen dabei so genannte oxidierte Low-Density-Lipoproteine ( LDL), die aus an Transportproteine gekoppeltem Cholesterol bestehen. Diese Partikel können sich im Inneren von Arterien an Fresszellen des Immunsystems anlagern und bilden zusammen mit diesen klumpenartige Ablagerungen, die das Blutgefäß verengen. Die größte Gefahr für einen Infarkt besteht dann, wenn sich Teile dieser Klumpen ablösen und die Arterie verstopfen.

Wird das Immunsystem jedoch vor der Bildung solcher Plaques mit oxidierten LDL-Fragmenten konfrontiert, lässt es deren Ablagerung gar nicht mehr zu, entdeckten die beiden Forschergruppen. Mäuse, denen solche LDL-Bruchteile gespritzt wurden, bekämpften die Plaques so erfolgreich, dass nicht nur bestehende aufhörten zu wachsen, sondern sich auch 70 Prozent weniger neu bildeten als bei nicht behandelten Tieren. Bei keiner der geimpften Mäuse fanden die Wissenschaftler irgendwelche störenden Nebeneffekte.

Die Forscher testen nun, ob auch die Gabe von fertigen Antikörpern ausreicht, um die Plaquebildung zu verhindern. Erste Tests, ebenfalls bei Mäusen, seien bereits sehr vielversprechend verlaufen, schreibt der „New Scientist“. Nilsson und Hansson hoffen, schon in etwa zwei Jahren mit den ersten Tests beim Menschen beginnen zu können.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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