Die amerikanische Kakerlake müsste keinen Karottensaft trinken, um die Sehkraft ihrer Augen aufrecht zu erhalten: Wissenschaftler vom Sechenov Institute in St. Petersburg haben nachgewiesen, dass die Kakerlake Provitamin A herstellen kann.
Mit diesem Ergebnis konnten die Forscher erstmals zeigen, dass ein Tier in der Lage ist, diese wichtige Vorstufe von Vitamin A selbst zu produzieren. Für gewöhnlich nehmen Tiere und der Mensch das Provitamin A mit der Nahrung zu sich, beispielsweise in Karotten, Tomaten, Salat, Grünkohl und Spinat. Ein Mangel an Provitamin A führt zu Nachtblindheit.
Kakerlaken, die für drei Jahre kein Provitamin A in ihrer Nahrung erhielten, konnten ihre Sehkraft jedoch über vier Generationen in Höchstform halten. Um dieses verblüffende Ergebnis zu prüfen, markierten die Wissenschaftler bestimmte Moleküle in der Nahrung der unbeliebten Insekten mit einem radioaktiven Atom. Einen Tag später fanden sie dieses Atom im Provitamin A in den Augen der Kakerlaken.
Nun möchten die Wissenschaftler herausfinden, mit welchen chemischen Tricks die Kakerlaken das Provitamin A aus ihrer Nahrung herstellen.
Adam Bostanci