Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Kampf ums Territorium – Warum Vögel auch im Herbst singen

Erde|Umwelt

Kampf ums Territorium – Warum Vögel auch im Herbst singen
Im Oktober singende Hausrotschwänze-Männchen verteidigen Hof und Weib

Herbstgesänge von Vögeln dienen laut einem Schweizer Forscher dazu, die Territorien für den kommenden Frühling abzustecken. Seit langem war das Phänomen des verspäteten Gesanges mancher Vögel wie etwa des Hausrotschwanzes, des Stars und der Blaumeise bekannt. Ein wissenschaftliche Erklärung gab es jedoch nicht.

In einer aufwändigen Studie hatte Martin Weggler von der Universität Zürich in zwei Walliser Dörfern die Hausrotschwänze über drei Jahre hinweg beobachtet. Dabei entdeckte er, dass die Vogelmännchen beim Herbstgesang von August bis Oktober nicht nur ihre Stimmbänder trainierten. Die Tiere zeigten ein klares Territorialverhalten: Die singenden Männchen jagten ihre Nachbarn und vertrieben Eindringlinge. Das Kampfesgeschrei lohnte sich: Die Hausrotschwänze-Männchen konnten nach der Überwinterung im Mittelmeerraum ihre im vergangenen Herbst besetzten Reviere alle zurückerobern und sich oft mit demselben Weibchen paaren.

Wissenschaftler hatten bisher mehrere Theorien für die Herbstgesänge vorgeschlagen: Eine Umstellung des Hormonhaushalts nach der Herbstmauser, ein erhöhtes Kontaktbedürfnis im Herbst oder etwa Langeweile kurz vor dem Abflug in Richtung Süden und starker Betätigungsdrang. Nun ist jedoch – zumindest für den Hausrotschwanz – bewiesen, dass die Herbstgesänge den Vögeln große Startvorteile im kommenden Frühling bringen.

Frieder Graef und NZZ

Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

iden|ti|täts|stif|tend  〈Adj.〉 eine Identität vermittelnd, Individualität ausdrückend, unverwechselbar ● ein ~er Architekturstil

♦ Elek|tro|schwei|ßung  〈f. 20〉 Schweißen mithilfe der durch elektr. Strom erzeugten Wärme

♦ Die Buchstabenfolge elek|tr… kann in Fremdwörtern auch elekt|r… getrennt werden.

Sel|fie  〈[slfi:] n. 15〉 fotografisches Selbstporträt, meist in Armlänge oder mithilfe eines verlängernden Stabs (Selfiestick) mit einer Digitalkamera oder einem Smartphone aufgenommen, häufig zur Verbreitung in sozialen Netzwerken [<engl. self … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige