Im Sommer geborene Frauen bekommen weniger Nachwuchs: Eine beispielsweise im Juli geborene Frau hat im Schnitt 0,3 Kinder weniger als eine Geschlechtsgenossin, die im Dezember Geburtstag feiert. Das berichtet die Biologin Susanne Huber von der Universität Wien in der Fachzeitschrift Human Reproduction (Vol. 19 Nr. 5, S. 1081).
Besonders wenig Nachwuchs haben Frauen, die in den Monaten Juni bis August geboren wurden, ergab die Studie mit über 3.000 Teilnehmerinnen aus Österreich. So liegt die Kinderzahl von im Juli geborenen Frauen um 13,4 Prozent niedriger als die von Frauen, die im Dezember geboren sind. Huber analysierte auch einige ältere Studien zum gleichen Thema aus Kanada und den Niederlanden. Auch dort fand die Forscherin diese ungleiche Verteilung der Geburtenrate. Ungewöhnlich sei besonders die Tatsache, dass sich trotz Verhütungsmittel und Familienplanung in den vergangenen Jahrzehnten an dieser Tatsache nichts geändert habe.
Mögliche Gründe für den jahreszeitlichen Zusammenhang sieht Huber in den Bedingungen während der Embryonalentwicklung und der ersten Lebensmonate der Frau. So könnten sich unzählige Faktoren, die sich saisonal verändern, auf die Entwicklung auswirken und einen Einfluss auf die Zahl der späteren Nachkommenschaft haben. Einen Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und einer eventuellen Unfruchtbarkeit fand Huber jedoch nicht.
Bei Männern sieht das Verhältnis übrigens anders aus: Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit, viele Kinder in die Welt zu setzen, am größten, wenn sie im Frühjahr geboren werden, während Herbstmänner im Durchschnitt weniger Kinder zeugen.
ddp/bdw ? Oliver Schmid