Die Dokumentarfilm-Gruppe hatte eine vergleichsweise langweilige halbe Stunde, denn ihre Hormonspiegel blieben völlig unverändert. Dafür war das Ergebnis bei den anderen beiden Gruppen überraschend deutlich: Während des Liebesfilms stieg sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Progesteronmenge im Blut deutlich an. Gleichzeitig nahm bei den Probanden das Bedürfnis nach Anlehnung und Zärtlichkeit zu. Bei den Männern sank außerdem der Testosteronspiegel und damit ihre Bereitschaft zu aggressivem Verhalten.
Auf den Actionfilm reagierten Männer und Frauen völlig unterschiedlich. Bei Männern, deren Testosteronspiegel schon vor dem Film relativ hoch gewesen war, stieg die Menge des Hormons im Blut noch einmal um bis zu 30 Prozent an. Diese Probanden fühlten sich in ihrem dominanten Verhalten bestätigt, während gleichzeitig ihr Bedürfnis nach Zärtlichkeit abfiel. Bei Frauen sanken die Testosteronwerte dagegen während der Filmsequenz ab. Probanden, deren Naturell eher zurückhaltend war, fühlten sich nach der Sequenz insgesamt unbehaglich.
Demnach bestimmte nicht nur der Verstand, sondern auch die Hormone, warum Menschen unterschiedliche Arten von Filmen bevorzugten, kommentiert Studienleiter Schultheiss: „Menschen mit einem starken Anlehnungsbedürfnis mögen romantische Filme. Sehr energische Menschen bevorzugen dagegen Filme mit mehr Action und Gewalt“.