Kleine Säugetiere sterben seltener aus als große. Das haben australische Forscher herausgefunden, als sie nach einem möglichen Zusammenhang zwischen der Körpergröße und dem Risiko auszusterben suchten. In ihrer Studie, die sie in der Oktoberausgabe des Fachblattes Conservation Biology veröffentlichen, konzentrierten sich Marcel Cardillo und Lindell Bromham von der Universität Queensland zunächst auf die Frage, warum die meisten der in den letzten 200 Jahren in Australien ausgestorbenen Säugetiere mittlerer Groesse waren.
Für ihre Untersuchung analysierten sie Daten von 25 ausgestorbenen und 16 gefährdeten Arten. Die meisten der betreffenden Säugetiere hatten dabei eine mittlere Groesse mit einem Gewicht von etwa 30 Gramm bis 5,5 Kilogramm.
Diese Gruppe, zunächst auch als Säuger kritischer Größe bezeichnet, sei dennoch nicht mehr als andere vom Aussterben bedroht, stellten die Forscher während ihrer eingehenden Untersuchung fest. Vielmehr hätten die meisten australischen Säugetiere eine mittlere Groesse, was sie automatisch zur Gruppe mit dem höchsten Risiko auszusterben mache.
Dennoch fanden Cardillo und Bromham einen möglichen Zusammenhang zwischen Aussterben und Körpergröße. Je kleiner die Art, stellten sie fest, um so größer die Verbreitung und intensiver die Fortpflanzung – ein potenzieller Schutz vor einem möglichen Artensterben. Ihre Behauptung stützen sie auf die Beobachtung von zahlreichen australischen Beuteltier- und Nagetierarten, die weniger als 30 Gramm wiegen.
Marion Herzog