Nach einem Jahr diagnostizierten die Wissenschaftler bei 31 Versuchspersonen insgesamt 310 neue Entzündungsherde. Die meisten traten während der Frühlings- und Sommermonate auf, wobei die Anzahl der Schäden in dieser wärmeren Zeit zwei- bis dreimal höher war als in den übrigen Monaten des Jahres. Die Studie werfe ein völlig neues Licht auf die Entwicklung von Medikamenten gegen die Multiple Sklerose, sagen die Forscher. Von Frühling bis Winter durchgeführte klinische Studien könnten einen zunehmenden Rückgang der Erkrankung aufzeigen, wohingegen Studien für dasselbe Medikament, die im Winter beginnen, widersprüchliche Ergebnisse haben könnten.
Multiple Sklerose ist eine chronische Erkrankung des Zentralnervensystems und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Hierbei richtet sich das Immunsystem des Körpers, das sonst für die Abwehr von Krankheitserregern und schädlichen Stoffen sorgt, gegen körpereigenes Gewebe. Im Falle der Multiplen Sklerose greifen die Abwehrzellen die Markscheiden der Nervenfasern in Gehirn und Rückenmark an. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf und verläuft in Schüben. Zu den häufigsten Symptomen gehören körperliche Empfindungsstörungen, Sehstörungen und Lähmungen der Muskulatur. Trotz großer wissenschaftlicher Anstrengungen ist die Krankheit derzeit noch nicht heilbar, jedoch können durch eine gezielte Therapie die Entzündungen verringert und so die Lebensqualität des Betroffenen aufrechterhalten werden. In Deutschland sind etwa 120.000 Menschen von Multipler Sklerose betroffen.