Stammzellen aus dem Knochenmark bilden Knochenzellen, wenn sie genügend Raum zur Ausbreitung zur Verfügung haben. Werden sie hingegen zusammengedrängt, entwickeln sie sich eher zu Fettzellen. Das berichten amerikanische Mediziner am Mittwoch auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Gesellschaft für Zellbiologie in San Francisco.
Bei der Produktion neuer Zellen im Körper können sich aus so genannten mesenchymalen Stammzellen im Knochenmark Fett, Knorpel, Muskeln oder Knochen bilden. Welchen Weg die Zellen dabei einschlagen, hängt auch vom Raumangebot ab, wie die Wissenschaftler um
Christopher Chen von der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) nachwiesen. Die Forscher setzten einzelne Zellen auf zwei unterschiedliche Flächen: Auf der einen hatten die Zellen genug Platz, sich auszudehnen, während sie auf der anderen zusammengedrängt wurden.
Die eingezwängten Zellen bildeten häufig Fettgewebe, ihre Kollegen, die sich frei entfalten konnten, formten dagegen eher Knochensubstanz. Auch durch Einbringen eines bestimmten Gens, das die Zellen dazu bringt, sich zu strecken, konnten die Forscher die Bildung neuer Knochen anregen. Die Ergebnisse könnten erklären, warum sportliche Aktivitäten wie Jogging oder Walking die Knochen stärken. Die Stammzellen aktiver Menschen könnten durch den Sport gestreckt und somit zur Produktion neuer Knochenzellen angeregt werden, vermutet Chen.
ddp/bdw ? Sandra Saladin