Keine Frage: Graue Haare oder eine schlaffe Haut lassen uns ziemlich alt aussehen. Bei diesem optischen Alterungsprozess spielen bei Männern und Frauen offenbar unterschiedliche körpereigene Substanzen eine Rolle. Davon berichtet das Postgraduate Medical Journal in seiner aktuellen Ausgabe (Ausg. 77, Nr. 911, S.578-581).
Wissenschaftler um Chris Bulpitt von der
Imperial College School of Medicine sind den Stoffen mithilfe von Bluttests auf die Spur gekommen. Danach werden Männern hohe Konzentrationen des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin oder ein hoher Cholesterinspiegel optisch zum Verhängnis. Das Erscheinungsbild von Frauen dagegen leidet eher bei hohen Dosen entzündungsbegleitender Substanzen und größeren Mengen des Blutabbauproduktes Bilirubin.
Unter Leitung der Londoner Wissenschaftler hatten ein Arzt und zwei Krankenschwestern das Alter von 447 Beamten und Beamtinnen zwischen 25 und 35 Jahren geschätzt. Dabei achteten sie besonders auf die Beschaffenheit von Haut und Haaren. Auch das Blut der Probanden wurde untersucht.
Mehrheitlich sahen Männer immer einige Monate älter und Frauen immer einige Monate jünger aus als sie waren. Wie erwartet, ließen vor allem graue Haare oder gar Haarausfall die Beamten älter aussehen. Auch Raucher alterten rein äußerlich offenbar schneller. Alkoholkonsum oder Art der beruflichen Tätigkeit waren hingegen ohne Einfluss auf das optische Alter.
Die Forscher vermuten nun einen kausalen Zusammenhang zwischen den äußerlichen Altersmerkmalen und den Blutbefunden.
Andrea Hoferichter