Zusammen mit amerikanischen Kollegen untersuchten die Forscher die Reaktion der Kalkalgen auf eine erhöhte Kohlendioxidkonzentration. Kalkalgen sind weniger als ein hundertstel Millimeter groß und bilden einen Teil des pflanzlichen Planktons. Sie sind die größten Kalkproduzenten im Meer.
Steigt der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre, dann löst sich Kohlendioxid vermehrt in den oberen Wasserschichten. Dadurch wird das Meerwasser sauer und der Sättigungswert für Kalk sinkt. Ein hoher Kalksättigungswert ist aber die Voraussetzung dafür, dass Meeresorganismen Kalk ausscheiden. Neben den Kalkalgen sind von diesem Effekt auch die Korallen betroffen.
Einen kleinen positiven Nebeneffekt gibt es aber doch noch. Bei der Bildung von Kalk wird Kohlendioxid erzeugt. Fehlt dieses Kohlendioxid, dann nehmen die Weltmeere stattdessen mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf. Für die drohende Klimaerwärmung ist das allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein: Die Wissenschaftler vom AWI schätzen, dass die Meere bis zum Jahr 2100 insgesamt 30 Milliarden Tonnen Kohlenstoff zusätzlich speichern werden. Zum Vergleich: Zurzeit enthalten die weltweiten Kohlendioxidemissionen 6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr.