Für ihre Studie werteten die Forscher Daten aus der Nagetierliteratur aus. Bei Nagetierarten, bei denen die durchschnittliche Anzahl der Väter eines Wurfes größer war, waren auch die Hoden der Männchen größer, ergab die Auswertung. Auch die Größe der Samenblase und der Vorsteherdrüse stieg mit der Spermienkonkurrenz ebenso an wie die des so genannten Kopulationspfropfens.
Dieser Kopulationspfropfen wird in den Geschlechtsdrüsen gebildet und während der Fortpflanzung im Weibchen abgelagert. Es gibt zwei Hypothesen über die Funktion dieses Pfropfens: Entweder verhindert er die Befruchtung der Eizellen durch Spermien anderer Männchen oder er ist dafür verantwortlich, dass mehr Spermien zu den Eiern transportiert werden. Bei einer erhöhten Spermienkonkurrenz werden bevorzugt größere Kopulationspfropfen gebildet. Die Forscher konnten erstmals zeigen, dass bei Nagetiermännchen nicht nur die Spermien, sondern auch andere Bestandteile des Ejakulates den Fortpflanzungserfolg nach dem Geschlechtsverkehr bestimmen.
Steven Ramm ( Universität von Liverpool) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1098/rspb.2004.3048