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Konkurrenz macht groß

Erde|Umwelt

Konkurrenz macht groß
Konkurrenz belebt bei der Fortpflanzung von Nagetieren das Geschäft: Bei Arten, bei denen die Nachkommen in einem Wurf von mehreren Männchen abstammen, sind die männlichen Geschlechtsorgane größer. Das haben britische Forscher um Steven Ramm von der Universität von Liverpool gezeigt. Doch auch die Größe der Geschlechtsdrüsen und die Menge des Ejakulates werden durch die Konkurrenz beeinflusst.

Weibliche Säugetiere paaren sich oft mit mehreren Männchen. Die Spermien der rivalisierenden Männchen konkurrieren deshalb um die Befruchtung der Eier. Eine möglichst große Anzahl an Spermien ist deshalb für die Männchen von Vorteil. Je mehr Spermien aber gebildet werden, desto größer müssen die Hoden sein.

Für ihre Studie werteten die Forscher Daten aus der Nagetierliteratur aus. Bei Nagetierarten, bei denen die durchschnittliche Anzahl der Väter eines Wurfes größer war, waren auch die Hoden der Männchen größer, ergab die Auswertung. Auch die Größe der Samenblase und der Vorsteherdrüse stieg mit der Spermienkonkurrenz ebenso an wie die des so genannten Kopulationspfropfens.

Dieser Kopulationspfropfen wird in den Geschlechtsdrüsen gebildet und während der Fortpflanzung im Weibchen abgelagert. Es gibt zwei Hypothesen über die Funktion dieses Pfropfens: Entweder verhindert er die Befruchtung der Eizellen durch Spermien anderer Männchen oder er ist dafür verantwortlich, dass mehr Spermien zu den Eiern transportiert werden. Bei einer erhöhten Spermienkonkurrenz werden bevorzugt größere Kopulationspfropfen gebildet. Die Forscher konnten erstmals zeigen, dass bei Nagetiermännchen nicht nur die Spermien, sondern auch andere Bestandteile des Ejakulates den Fortpflanzungserfolg nach dem Geschlechtsverkehr bestimmen.

Steven Ramm ( Universität von Liverpool) et al.: Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1098/rspb.2004.3048

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Kirsch|pflau|me  〈f. 19; Bot.〉 aus dem Orient stammendes Rosengewächs, Zierpflanze mit kugeligen roten od. gelben, ziemlich hartfleischigen Früchten: Prunus cerasifera

Künst|ler|ko|lo|nie  〈f. 19〉 Ort od. Stadtbezirk, in dem sich besonders viele bildende Künstler angesiedelt haben u. in enger Wohn– od. Arbeitsgemeinschaft leben, z. B. seit 1889 in Worpswede

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