„Es ist erstaunlich, dass die genetischen Variationen das Gehirn betreffen und nicht das Fettgewebe oder die Verdauungsprozesse selbst“, kommentiert Ines Barroso vom Wellcome-Trust-Sanger-Institut die Ergebnisse. Demnach könnten manche Menschen einfach dazu programmiert sein, zu viel zu essen. Untersuchungen von Zwillingen zeigten, dass zwischen 40 und 70 Prozent der Gründe für Übergewicht den Genen zuzuschreiben seien.
In der Studie erfassten die Forscher neben den Genen der Probanden auch deren Body-Mass-Index (BMI). Diese Maßzahl gibt das das Verhältnis des Gewichts in Kilogramm zum Quadrat der Körpergröße in Metern an. Durch dieses System lässt sich das Gewicht abhängig von der Körpergröße in Kategorien einteilen. So gelten Menschen mit einem BMI zwischen 18,5 und 24,99 als normalgewichtig und ab einem BMI von 30 als adipös, also stark übergewichtig. Ein zu hohes Gewicht bedeutet ein beträchtliches Gesundheitsrisiko. In den vergangenen zwei Jahrzehnten nahm der Anteil übergewichtiger Personen in der Bevölkerung stets zu, die Weltgesundheitsbehörde WHO spricht bereits von einer Epidemie. Der höhere Anteil von übergewichtigen Menschen belastet die Gesundheitssysteme zunehmend.