Japanische Wissenschaftler haben künstliche Blutzellen entwickelt, berichtet der Nachrichtendienst „Ananova“. Die sogenannten Hämoglobin-Vesikel transportieren den lebenswichtigen Sauerstoff ebenso gut wie natürliche rote Blutkörperchen, so die Forscher.
Das zeige sich in Laborversuchen an Ratten. Bis zu 90 Prozent des Blutes konnten die Forscher bei den Tieren durch das künstliche Blut ersetzen. „Technisch sind wir so weit, dass wir mit klinischen Versuchen beginnen können“, meint Eishun Tsuchida, der das künstliche Blut mit einem medizinischen Team an den Waseda- und Keio-Universitäten in Japan entwickelt hat. Bis zu zwei Jahre seien die Vesikel haltbar. Blutkörperchen von Spendern können hingegen nur 21 Tage aufbewahrt werden. Zur Herstellung der Vesikel verwenden die Japaner den Blutfarbstoff Hämoglobin aus den roten Blutkörperchen von Spendern.
Die Firma Biopure hat bereits ein ähnliches Produkt entwickelt, das allerdings aus Rinderblut hergestellt wird. Deren Ersatzblut mit dem Namen Hemopure ist bereits für Sudafrika zugelassen worden, wie bdw-online berichtete (bdw-Meldung vom 12.04.2001: Südafrika lässt Ersatzblut aus Rinderstoffen zu).
Marianne Diehl