Die kürzer werdenden Tage im Herbst stellen die Immunabwehr auf den Winter ein. Für die kalten Monate rüstet sich der Körper mit zusätzlichen Abwehrzellen, berichten amerikanische Forscher im Fachmagazin “Proceedings of the Royal Society: Biological Sciences”.
Die Forscher um Randy Nelson von der Staatsuniversität in Ohio setzten
Hirschmäuse künstlich kurzen Tagen aus. Nach zwölf Wochen hatten die Tiere ihre Immunabwehr deutlich hochgefahren. Dieser Alarmzustand blieb über vier Monate bestehen. Danach senkte der Körper die Zahl der Abwehrzellen wieder auf Sommerniveau, obwohl die kurzen Tage anhielten.
Die Forscher vermuten, dass das Hormon Melatonin die Immunabwehr aktiviert hat. Der Spiegel des Botenstoffs im Blut, der viele Tages- und jahreszeitlichen Rhythmen steuert, schwankt mit der Tageslänge. Offensichtlich habe Melatonin die immunstimulierende Wirkung aber nach den vier Monaten “Alarmzustand” eingebüßt, schreiben die Forscher.
Das könnte ebenso Personen passieren, die Melatonin als Schlafmittel schlucken. Die Forscher befürchten, dass der Botenstoff auch seine schlafregulierende Wirkung bei übermäßigem Einsatz mit der Zeit verlieren könnte.
ddp/bdw – Marcel Falk