US-amerikanische Forscher haben eine neue Methode zur Behandlung von Allergien im Tierversuch erfolgreich getestet: Sie schlossen mit einem gentechnisch veränderten Molekül die Schlüsselzellen des Immunsystems von Mäusen kurz und verhinderten so eine allergische Reaktion. „Bei dieser Methode handelt es sich um einen völlig neuen Weg zur Behandlung von Allergien“, begeistert sich Anthony S. Fauci, Medizinischer Direktor des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) in Bethesda.
Das neue Molekül mit Namen GE2 verbindet zwei Zelltypen des Immunsystems miteinander, die bei der Allergiereaktion eine wichtige Rolle spielen: die Basal- und die Mastzellen. Bei Allergikern reagieren diese Zellen auf gewöhnlich harmlose Substanzen wie zum Beispiel Pollen oder Hausstaub, indem sie das Immunsystem mobilisieren. Dadurch werden Histamine ausgeschüttet, die für die allergischen Symptome verantwortlich sind.
Mast- und Basalzellen seien mit der Bremse und dem Gaspedal eines Autos vergleichbar, erklärt der NIAID-Experte. Sie beschleunigen oder bremsen die allergische Reaktion. Indem GE2 diese beiden Typen miteinander verkoppelt, wird die Histaminausschüttung blockiert. Entsprechend behandelte Mäusen zeigten keine Hautreaktionen nach dem Kontakt mit einem Allergen. Bei Laborversuchen mit menschlichen Mast- und Basalzellen stellte sich die Reaktion jedoch als dosisabhängig heraus: Je mehr GE2 verabreicht wurde, desto weniger Histamine wurde bei Allergenkontakt ausgeschüttet.
Birgit Maanen-Fenzel