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Lachsmutter mit Forellenkind

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Lachsmutter mit Forellenkind
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Die Regenbogenforellen der Forscher hatten keine Forellen, sondern Lachse als Eltern. Bild:Engbretson, Eric / U.S. Fish and Wildlife Service, wikipedia.de
Japanischen Forschern ist es gelungen, Lachspärchen gesunde Regenbogenforellen gebären zu lassen. In ihrem gentechnischen Ansatz spritzen die Wissenschaftler Spermastammzellen der Forellenart in Embryonen von sterilen Lachsen. Diese produzierten daraufhin beim Heranwachsen Samen- oder Eizellen mit der genetischen Ausstattung der Forellen. Die Forscher um Tomoyuki Okutsu von der Universität in Tokio hoffen, mit ihrer Technik vom Aussterben bedrohte Fischarten retten zu können.

Für ihre Experimente verwendeten die Wissenschaftler die Spermatogonien von Regenbogenforellen. Als Spermatogonien werden Samenzellen in einem frühen Entwicklungszustand bezeichnet, die noch Stammzelleigenschaften haben. Diese injizierten sie in sterile Embryonen des Masulachses (Oncorhynchus masou), der eng mit der Regenbogenforelle verwandt ist. So entstanden Keimzellen mit der genetischen Ausstattung der Forellen und der Nachwuchs dieser Tiere bestand somit zu hundert Prozent aus Forellen. Auch diese Fische waren fruchtbar und in der Lage, ihrerseits gesunden Nachwuchs zu erzeugen.

Bei Injektion der Spermatogonien in männliche Embryonen produzierten diese erwartungsgemäß Sperma. Wurden die frühen Samenzellen hingegen in weibliche Embryonen gespritzt, produzierten diese daraus funktionierende Eizellen. Somit lassen sich aus dieser frühen Form von Sperma beide Arten von Keimzellen erzeugen.

Ein großer Nutzen dieser Technik könnte in ihrer Anwendung für die Speicherung von genetischem Material bedrohter Fischarten liegen, da Spermatogonien gut eingefroren werden können. Im Unterschied dazu lassen sich Fischeier wegen ihrer Größe und ihres hohen Fettgehalts nur sehr schwer konservieren. Das machte es bisher schwierig, eine Gendatenbank für Fische zu erstellen, die sowohl Samenzellen als auch Eizellen für eine künstliche Befruchtung enthält.

Nature, Onlinedienst, DOI: 10.1038/news070910-11 Originalarbeit der Forscher: Tomoyuki Okutsu (Universität in Tokio) et al.: Science, Band 317, Seite 1517 ddp/wissenschaft.de ? Tobias Becker
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