Die sechs Teilnehmer mit normalem oder korrigiertem Sehvermögen wussten nicht, wann oder welche Szene sie wiedergeben sollten. Melcher fand, dass sich die Erinnerung an die unterschiedlichen Objekte verbessert – abhängig von der gesamten Zeitspanne, mit der sie betrachtet wurden. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Betrachtung durch andere Szenen gestört wurde. Zudem erinnerten sich die Testpersonen an neue Gegenstände in schon bekannten Räumen weniger gut als an neue Gegenstände in neuen virtuellen Räumen. Anscheinend bildeten die Versuchspersonen eher Vorstellungen der ganzen Szene, als sich an eine einfache Liste der vorhandenen Gegenstände zu erinnern.
Weiter stellte Melcher fest, dass die Erinnerungen mit der Zeit wieder verloren gingen. Er nennt das Phänomen „mittelfristiges“ oder „verfügbares“ Gedächtnis. Es unterliegt wahrscheinlich der erfolgreichen Ausführung von realen visuellen und kognitiven Aufgaben, die notwendig sind, um den Überblick über Objekte in der unmittelbaren Umgebung zu bewahren und um räumliche Aufgaben auszuführen.