Die Forscher schleusten die Gene, die im Körper das grün fluoreszierende Protein (GFP) erzeugen, in Weißbüscheläffchen-Embryonen ein, die von Leihmüttern ausgetragen wurden. Anhand der Fluoreszenz können die Forscher im Embryo schon vor der Verpflanzung in die Leihmutter sehen, ob sie Erfolg hatten, denn schon in der befruchteten Eizelle wird das GFP produziert. Gene, die Krankheiten auslösen, sollen in Kombination mit solchen Farb-Genen eingeschleust werden, damit die Wissenschaftler nur solche Embryonen austragen lassen, bei denen die Gene ins Erbgut eingebaut wurden. In der Studie nahmen von achtzig Embryonen fünfzig das neue Gen auf. Aus diesen entwickelten sich fünf Krallenaffen, von denen bisher einer bereits selbst Nachwuchs hervorgebracht hat, der ebenfalls das Gen in sich trägt.
Durch ihre frühe Geschlechtsreife und die große Anzahl an Nachkommen eignen sich die Weißbüscheläffchen nach Angaben der Forscher gut für medizinische Studien, obwohl sie als Neuweltaffen mit dem Menschen nicht so nah verwandt sind wie Menschenaffen oder Altweltaffen. Da Menschenaffen weniger Eizellen produzieren, später geschlechtsreif werden und längere Tragzeiten haben, glaubt Sasaki nicht, dass die Technik auf zum Beispiel Schimpansen übertragen wird.
Wissenschaftler gehen in einem gleichzeitig erscheinenden Artikel auch auf die ethischen und moralischen Grenzen bei Tierversuchen an Affen ein. Sie schlagen vor, dass an Affen nur unheilbare Krankheiten untersucht werden sollen, für die schon aussichtreiche Behandlungen aus vorklinischen Studien zur Verfügung stehen, und für die sich keine anderen Tiere eignen.