Den Verdacht, dass elektromagnetische Felder Krebs verursachen können, erhärtete eine Studie der NRPB, der National Radiological Protection Board’s Investigation. Untersuchungsergebnisse von über 3.000 Kindern in den USA, Europa und Neuseeland wurden berücksichtigt. Dabei wurde aufgezeigt, dass Hochspannungsleitungen das Risiko, an Leukämie zu erkranken, für Kinder verdoppeln können. Am Institut für medizinische Statistik an der Universität in Mainz konnte hingegen ein geringer statistischer, aber nicht signifikanter Zusammenhang bestätigt werden, sagt Jörg Michaelis.
Wie elektromagnetische Felder eine Veränderung des Blutes bewirken sollen, ist unklar. Dabei scheint die Höhe des Magnetfeldes und das Alter der Kinder eine wichtige Rolle zu spielen, erläutert der Krebsepidemiologe Joachim Schütz. Ab einer Feldstärke von 0,2 Mikrotesla steige das Leukämierisiko bei Kindern auf das Dreifache.
Michaelis erklärt: „Selbst wenn sich ein Zusammenhang in einer größeren Studie bestätige, so müssen nur extrem wenige Menschen als gefährdet eingestuft werden.“ Denn nur in zwei bis drei Prozent der Wohnungen in Deutschland seien nennenswerte elektromagnetische Strahlungen auf Grund von Hochspannungsleitungen gemessen worden.
Dr. Leyla Schmidt
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