Viele Tiere werden für einen Feind unsichtbar, indem sie erstarren ? nicht so Libellenmännchen: Sie verbergen sich vor einem Rivalen durch Bewegung. Dabei passen sie beim Kampf um ein Territorium ihre Position in Bezug auf einen Rivalen so an, dass sie immer denselben Punkt auf seiner Retina einnehmen. Durch diesen Trick erscheinen sie ihm als bewegungsloses Objekt. Das berichten australische Wissenschaftler im Fachmagazin „Nature“ (Heft 423, Nr. 6940).
Die Forscher um Aikiko Mizutani von der Universität in Canberra nahmen mit einem Kamerapaar synchron die Bewegungen zweier rivalisierender Männchen der Libellenart Hemianax papuensis auf. Dadurch konnten sie die Flugbewegungen dreidimensional rekonstruieren. Die Auswertung zeigte, dass die scheinbare Jagd der Männchen in Wirklichkeit mit dieser speziellen Art der Tarnung zusammenhängt. Wie den Insekten diese präzise Flugkontrolle gelingt, ist den Wissenschaftlern bislang noch unklar.
Christine Harbig
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