Mädchen haben offenbar mehr Probleme mit der eigenen Aggressivität als Jungs. Zwar sind es meist die Jungen, die andere bedrohen, hänseln oder schlagen, doch Mädchen geben in Umfragen häufiger an, unter ihren Stimmungswechseln und negativen Gefühlen gegenüber Anderen zu leiden. Jungs schätzen ihr Verhalten dagegen wesentlich unproblematischer ein, ergab eine Studie der Universität Köln.
Mädchen richten ihre Aggressivität stärker gegen die eigene Person, erklärt Andreas Linde von der Kölner Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kinder- und Jugendalters. Sie haben mehr Selbstzweifel, sind schnell verschüchtert und weinen eher. Jungs sehen dagegen die Ursache ihrer Probleme eher bei anderen Menschen. Gleichzeitig sind sie mit sich selbst zufriedener und leben sorgloser in den Tag hinein.
Mütter und Väter nehmen ihre Kinder dagegen ganz anders wahr, ergab die Studie. Eltern männlicher Sprösslinge halten jedenfalls eher das Verhalten der Jungs für den Kern vieler Probleme: Sie schreiben ihrem Nachwuchs häufiger Aufmerksamkeitsprobleme, aggressives und unsoziales Verhalten zu.
ddp/bdw – Andreas Wawrzinek
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