Die Forscher um Zahi Hawass vom Supreme Council of Antiquities in Kairo entdeckten nun im mumifizierten Körper Tutanchamuns bei genetischen Tests Erbmaterial verschiedener Krankheitserreger. Einer dieser Erreger ist der Malaria-Parasit Plasmodium falciparum. Außerdem fanden sie mittels Computertomografie Hinweise auf die Kohler-Krankheit, eine seltene Störung des Knochenaufbaus, die an sich jedoch nicht tödlich verläuft. Tutanchamun starb wohl an der Malariainfektion in Verbindung mit der Knochenkrankheit, vermuten die Wissenschaftler. Grabbeigaben stützen diese Vermutung: Ein Gehstock könnte auf die geschwächten und sich zersetzenden Knochen des Königs hinweisen, und die beigelegte Medizin könnte zur Heilung der Malaria im Jenseits gedacht worden sein.
Neben der Mumie Tutanchamuns unterzogen die Forscher zehn weitere königliche Mumien genauer anthropologischer, radiologischer und genetischer Untersuchungen. Darunter befanden sich auch die Großmutter väterlicherseits, die Mutter und der Vater Tutanchamuns, wie die Wissenschaftler entdeckten. Abbilder der Königsfamilie zeigen die Mitglieder jeweils als sehr feminine Personen. Dies hat unter Ägyptologen die Annahme genährt, dass die Dynastie unter Erbkrankheiten gelitten haben könnte, die dieses Aussehen förderte. Hawass und seine Kollegen konnten in ihren Gentests nun zeigen, dass dies nicht der Fall ist: Die ägyptischen Könige hatten kein weiblicheres Erscheinungsbild als andere Menschen. Sie ließen sich aber in dieser idealisierten Form abbilden.