Der Tropenkrankheit Malaria ist erst 3200 bis 7700 Jahre alt. Dies haben US-Wissenschaftler mit Genanalysen herausgefunden. Der Parasit soll sich mit der menschlichen Bevölkerung in den vergangenen Jahrtausenden ausgebreitet haben. Dabei habe der starke Selektionsdruck durch den Menschen die schnelle Bildung von resistenten Malariastämmen begünstigt.
Das Forscherteam um Sarah K. Volkman von der
Harvard School of Public Health hatte besondere Bereiche der DNA des Parasiten untersucht: Die so genannten Introns. Sie kodieren keine Proteinen und geben damit auch keine Erbinformation weiter. Laut ihrem Bericht in
Science gibt es kaum Unterschiede in deren Gensequenz.
Das Alter der Krankheitserreger konnten die Forscher aus der Zahl der Introns-Unterschiede und der pro Zeit statistisch vorkommenden Genmutationen abschätzen. Die Wissenschaftler führen die geringen Unterschiede darauf zurück, dass der Parasit aus nur einem Vorfahren hervor gegangen ist und noch sehr jung sein muss. Auch sei der Selektionsdruck auf diese „schweigenden“ Gen-Bereiche viel kleiner gewesen als auf die Gen-Bereiche, die zur Ausprägung der Parasiten führen. Bei letzteren gibt es daher auch eine enorme Variabilität in der Erbinformation.
Frieder Graef