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Mauszeiger mit Köpfchen

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Mauszeiger mit Köpfchen
Amerikanische Wissenschaftler aus St. Louis haben mit Hilfe einer Gruppe von Versuchspersonen demonstriert, dass sich ein Computercursor durch bloße Gedankensteuerung über den Bildschirm bewegen lässt. Dies gelang durch die Überwachung der elektrischen Gehirnströme der Teilnehmer mit Hilfe von Elektroden, die durch eine Operation direkt auf der Oberfläche des Gehirns platziert worden waren. Die Studie ist im Fachmagazin „Journal of Neural Engineering“ abgedruckt (Band 1 Seite 63).

Das von dem an der Washington-Universität beschäftigten Forscher Daniel Moran und seinen Kollegen entwickelte Verfahren ist eine Variante der so genannten Elektrocortikographie. Im Gegensatz zu der vom Arzt bekannteren Elektroenzephalographie (EEG) werden dabei Elektroden nicht auf der Oberfläche des Schädels, sondern direkt unterhalb der Schädeldecke auf der Gehirnoberfläche aufgebracht. Derartige Operationen werden bereits routinemäßig zur Überwachung und Kontrolle von Patienten mit Epilepsie ausgeführt.

Die Teilnehmer der Studie wurden aufgefordert, bestimmte Bewegungen ihrer Hände auszuführen, und die diesen Bewegungen vorausgehenden Gehirnströme mithilfe der Elektroden aufgezeichnet. Auf diese Weise gelang es den Forschern herauszufinden, welche Gehirnströme die verschiedenen Bewegungen verursachten.

Die nächste Aufgabe der Versuchspersonen bestand nun darin, einen Mauscursor auf einem Bildschirm durch bloße Gedanken zu bewegen. Dazu wurden die von den Elektroden aufgefangenen Stromimpulse mit einem Computerprogramm verarbeitet. Tatsächlich gelang es den Patienten innerhalb kurzer Zeit, den Cursor mit einer Genauigkeit von mehr als 70 Prozent zu bestimmten Punkten des Bildschirms zu bewegen.

Moran ist der Ansicht, dass ein derartiges Verfahren in Zukunft zur Kontrolle künstlicher Gliedmaßen eingesetzt werden könnte. Dies würde insbesondere Patienten mit Rückenmarksverletzungen eine wesentlich verbesserte Lebensqualität ermöglichen.

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Stefan Maier
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