Amerikanische Forscher haben nun die Ursache für das Korallensterben in der Karibik entdeckt: Ein menschliches Fäkalbakterium löst bei den bunten Meeresgemeinschaften die so genannten Weißen Pocken aus, die etwa vor Florida seit Mitte der neunziger Jahre einen Großteil der Korallen hinweggerafft haben. Das berichten die Biologen von der Universität von Georgia in einer Vorabveröffentlichung des Fachmagazins „Proceedings“ der Nationalen Akademie der Wissenschaften.
Als Übeltäter entlarvten die Forscher um James Porter die ansonsten harmlose Mikrobe „Serratia marcescens“, die im menschlichen Darm, aber auch in verschiedenen Gewässern und Böden haust. Die Bakterien attackieren die so genannten Elchhorn-Korallen, früher die häufigste Art in der Karibik, und hinterlassen auf den Riffen weiße Flecken von totem Kalkgerüst. Weitere Untersuchungen sollen nun ergeben, wie die krankmachenden Typen von S. marcescens auf die Korallen gelangen.
Das Sterben der Korallen begünstigt hat auch die weltweite Klimaerwärmung. Im warmen Meerwasser würden Bakterien schneller wuchern, Korallen aber langsamer wachsen, berichten die Forscher. Dadurch gingen in warmen Phasen besonders viele Korallen ein.
ddp/bdw – Marcel Falk
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