Menschen mit einer chronischen Hepatitis C können mit einer Kombinationstherapie erfolgreicher als bislang behandelt werden. Das ergab eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift „The Lancet“ (Bd. 358, S. 958, rpt 958) veröffentlicht wurde. An der Studie nahmen 1530 Patienten aus Europa, Argentinien, Kanada und den USA teil.
Bei 54 Prozent der Patienten, die eine hohe Dosis der beiden Medikamente Ribavirin und dem neuen Wirkstoff Peginterferon alpha-2b erhielten, seien auch ein halbes Jahr nach Abschluss der Behandlung keine Hepatitis-C-Viren nachweisbar. Damit könne von einer Heilung ausgegangen werden, teilte die MHH mit. „Die Gabe von Ribavirin und Peginterferon alpha-2b in einer dem Gewicht angepassent Konzentration weist die beste Heilungsrate auf“, sagte Studienleiter Prof. Michael Manns.
Rund 300 Millionen Menschen weltweit haben nach Angaben der Hochschule Hepatitis C. Die Leberentzündung wird über Blut und Blutprodukte sowie Sperma übertragen. In mehr als der Hälfte aller Fälle verläuft die Erkrankung chronisch, bei rund 10 bis 40 Prozent der Betroffenen droht der narbige Umbau der Leber, eine Zirrhose. Standardtherapie ist es bislang, Ribavirin mit Interferon alpha zu kombinieren und dies drei Mal die Woche unter die Haut zu spritzen.
dpa
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