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Mission: Krebs lokalisieren und eliminieren

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Mission: Krebs lokalisieren und eliminieren
Eine Kombination aus Gentherapie und Stammzellbehandlung könnte in Zukunft eine wirkungsvolle Waffe gegen Krebs werden: Amerikanische Forscher haben Stammzellen genetisch so verändert, dass sie bösartige Tumoren aufspüren und gleichzeitig einen Eiweißstoff produzieren, der das Krebswachstum stoppt. Der Ansatz zeige bereits erste Erfolge bei Mäusen mit Eierstock- und Brustkrebs sowie Gehirntumoren und Leukämien, berichteten die Wissenschaftler auf dem Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie.

Einen Teil der Waffe gegen den Krebs bietet der Körper mit seinem natürlichen Gewebe-Reparatur-System bereits selber an: Wenn irgendwo im Körper eine Verletzung vorliegt, locken Signalstoffe eine bestimmte Art unspezialisierter Zellen an, die so genannten mesenchymalen Stammzellen. Am Ort der Verletzung können die Zellen genau die Art Gewebe bilden, die zum Reparieren der Wunde nötig ist. Auch Krebstumoren, die Studienleiter Michael Andreeff von der Universität von Texas in Houston als „niemals heilende Wunden“ bezeichnet, benötigen die Reparaturzellen, um das sie umgebende normale Körpergewebe anzupassen.

Genau das nutzten Andreeff und seine Kollegen für ihren Behandlungsansatz aus: Sie isolierten bei Mäusen die mesenchymalen Stammzellen aus dem Knochenmark, vermehrten sie und integrierten ein zusätzliches Gen in ihr Erbgut. Zurück im Körper der Mäuse wanderten die veränderten Zellen zielgerichtet zu den Krebsherden. Dort wurde das neue Gen aktiviert und veranlasste die Zellen dazu, einen Eiweißstoff herzustellen, der das ungehemmte Wachstum der Krebszellen stoppt und damit den Krebs zum Stillstand bringt. Bei den Versuchen reichte bereits eine viermalige Wiederholung der Behandlung aus, um die Lebenserwartung von Mäusen mit Lungenkrebs zu verdoppeln.

Auch Krebsarten, bei denen sich bereits Metastasen gebildet hatten, und verschiedene Arten von Eierstockkrebs, Gehirntumoren und Leukämien ließen sich in den Experimenten der Forscher deutlich verringern. Bei einer bestimmten Form von Eierstockkrebs wurden sogar etwa 70 Prozent der Mäuse komplett geheilt. Die veränderten Zellen hatten während der Testphase keinerlei Effekte auf gesundes Gewebe, sondern attackierten ausschließlich Krebszellen. Die Wissenschaftler hoffen nun, nach weiterer Bestätigung ihrer Ergebnisse eine wirkungsvolle und nahezu nebenwirkungsfreie Therapie entwickeln zu können.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
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