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Mist als Visitenkarte

Pferde erkennen Konkurrenten am Kotgeruch

Mist als Visitenkarte

Im Rahmen ihrer Analyse führten die Regensburger Zoologen zwei verschiedene Experimente durch. Während eines ersten Experiments gingen die Wissenschaftler der Frage nach, ob Pferde die genaue Gruppenzugehörigkeit anderer Pferde durch den Geruch des Kots ausmachen können. Dafür wurden den Versuchstieren unterschiedliche Kotproben vorgelegt: 1. der eigene Kot, 2. die Exkremente anderer Pferde der eigenen Gruppe, 3. der Kot von fremden Stuten und schließlich 4. die Proben von fremden Wallachen. In einem zweiten Experiment untersuchten die Forscher dann, ob Pferde ihre Gruppenmitglieder über die jeweiligen Kotproben zuordnen können. Dafür wurden Versuchstiere aus zwei Pferdegruppen mit dem Kot ihrer Gefährten nach dem Zufallsprinzip konfrontiert.

Im ersten Experiment fanden die Forscher heraus, dass die Versuchstiere den eigenen Kot von denen ihrer Gruppenmitglieder unterscheiden konnten. Allerdings machten sie keine Unterscheidung, was Geschlecht oder Gruppenzugehörigkeit betrifft. Im Rahmen des zweiten Experiments konnten die Zoologen beobachten, dass die Pferde beider Gruppen gerade den Kotproben derjenigen Pferde die meiste Aufmerksamkeit widmeten, die den Versuchstieren im Vorfeld aggressiv gegenübergetreten waren. Die Ergebnisse beider Experimente legen daher den Schluss nahe, dass auch Pferde einzelne Konkurrenten innerhalb der eigenen Gruppe über den Kot identifizieren können.

Für ihre Arbeit konzentrierten sich die Regensburger Forscher auf die olfaktorische Wahrnehmung von Stuten und kastrierten männlichen Tieren (Wallache). Die einzelnen Versuchstiere hatten zum Zeitpunkt der Experimente schon mindestens sechs Monate in stabilen Gruppen zusammen gelebt. Die Hierarchie innerhalb einer solchen Gruppe bildet sich bei Pferden schon nach wenigen Tagen heraus.

Pferde leben in relativ stabilen Verbänden aus bis zu 25 Tieren. Diese bestehen aus ein bis fünf Hengsten und mehreren Stuten sowie deren Nachkommen. Das mitunter komplexe Sozialsystem erfordert von den Tieren die Fähigkeiten, sich an vergangene Erfahrungen in der Gruppe zu erinnern, Bekanntes von Unbekanntem zu unterscheiden und andere Gruppenmitglieder zu erkennen sowie deren sozialen Status zuzuordnen.

Bild: Fotolia
© natur.de – natur Redaktion
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