Um die Blutgerinnsel aufzulösen, wird bislang hauptsächlich die so genannte Lysemethode verwendet. Dabei wird ein gerinnungshemmendes Medikament entweder über eine herkömmliche Infusion in den Blutkreislauf oder über einen Katheter durch die Leiste direkt in die Nähe der Thrombose verabreicht, das die Fasern des Pfropfs auflösen soll. Eine häufige Komplikation dieser Methode ist jedoch das Auftreten von Blutungen an anderen Stellen im Körper wie dem Gehirn, die schwere Folgeschäden hervorrufen können.
Wird das Gerinnsel jedoch ergänzend mit Ultraschall behandelt, verringern sich sowohl die Behandlungszeit als auch die Blutungsneigung deutlich, berichteten nun Thomas McNamara von der Universität von Kalifornien in Los Angeles und sein Team. Die Wissenschaftler hatten den Patienten in ihrer Studie nicht nur die Lysemedikamente über den Katheter verabreicht, sondern zusätzlich die winzigen Ultraschallsender an einem Draht eingeführt und die Pfropfen mit den hochfrequenten Wellen bestrahlt. Das lockerte das Fasergeflecht im Gerinnsel auf und sorgte gleichzeitig dafür, dass sich die Wirkstoffe besser verteilten, so die Forscher.
Schon nach knapp 18 Stunden waren je nach Art der Thrombose 70 bis 88 Prozent der Gerinnsel vollständig aufgelöst, berichtete McNamara. Mit der herkömmlichen Methode werden dagegen zwischen 24 und 53 Stunden benötigt, um eine Erfolgsrate von 31 bis 68 Prozent zu erreichen. Auch die Zahl der Komplikationen sank deutlich: Während ohne Ultraschall in etwa 12 Prozent der Fälle Blutungen auftreten, reduzierte sich diese Zahl mit der Zusatzbehandlung auf 1,3 bis 5 Prozent. Die Ultraschallbehandlung selbst verursachte nach Angaben der Wissenschaftler keine unangenehmen Nebenwirkungen. Weitere größere Studien sollen nun folgen.