Eine ins Auge implantierte Polymermatrix kann beschädigte Hornhaut reparieren. Die Matrix hat sehr ähnliche Eigenschaften wie die natürliche Hornhaut und ermöglicht im Gegensatz zu den bisher verwendeten Implantaten von Hautspendern eine rasche Regeneration der Nerven im Auge. Über diese Entwicklung berichtet ein internationales Forscherteam um May Griffith von der Universität Ottawa im Fachmagazin PNAS (Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.2536767100).
Griffith und ihre Kollegen stellten ihre Polymermatrix aus dem Protein Kollagen und einem synthetischen Polymer her. Sie implantierten die Matrix bei sechs Schweinen, während vier weitere Tiere eine echte Hornhaut eingepflanzt bekamen. Schon nach drei Wochen bildeten sich bei den Schweinen mit der Matrix neue Nerven. Bei Menschen mit Spenderhornhaut wachsen diese sonst erst nach Monaten oder Jahren nach.
Mit dieser neuen Methode müssten Menschen, die unter einer Erkrankung der Hornhaut leiden, künftig nicht mehr auf einen geeigneten Spender warten, hoffen die Forscher. Nach Angaben der Gewebebank „Vision Share“ leiden etwa zehn Millionen Menschen weltweit unter einer Hornhautdegeneration.
ddp/bdw – Sandra Saladin