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Mit Magnetfeldern gegen Migräne

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Mit Magnetfeldern gegen Migräne
Ein tragbares Magnetstimulationsgerät soll in Zukunft helfen, Migräneattacken zu bekämpfen: Sobald Patienten eine einsetzende Migräne verspüren, pressen sie das Instrument mit beiden Händen gegen den Kopf. Über Magnetimpulse beeinflusst das Gerät die Gehirnströme, so dass der Kopfschmerz abflaut oder erst gar nicht eintritt, berichtet der Mediziner Yousef Mohammad von der Staatsuniversität von Ohio in Columbus. Erste Erfolge hat der Mediziner bei Patienten erzielt, die als Vorstufe der Migräneattacke eine sogenannte Aura durchmachen: Das Sehvermögen ist gestört, sie sehen Sternchen und fühlen sich geschwächt.

Die Forscher um Mohammad behandelten 164 Patienten mit ihrem Gerät. Dieses erzeugt innerhalb einer kleinen elektrischen Spule ein Magnetfeld, das den Kopf durchdringt und im Gehirn elektrische Ströme erzeugt. Diese Ströme sollen die Auraphase bei Migränepatienten, die oft als Elektrogewitter im Gehirn bezeichnet wird, unterbrechen, bevor die eigentlichen pochenden Kopfschmerzen einsetzen. 39 Prozent der Patienten waren zwei Stunden nach der Magnetimpulsbehandlung noch kopfschmerzfrei. In einer Kontrollgruppe, bei denen die Behandlung nur vorgetäuscht wurde, fühlten sich nur 22 Prozent beschwerdefrei.

Der Mediziner Mohammad, der auch den kalifornischen Hersteller des Geräts berät, sieht in dem Ergebnis die Wirksamkeit des Therapieansatzes mit Magnetfeldimpulsen bestätigt. Die Methode sei im Unterschied zu medikamentösen Behandlungen der Migräne frei von Nebenwirkungen, betont der Forscher. Bislang hat Mohammad das Gerät nur bei Migräne mit Aura eingesetzt, die etwa 15 Prozent der Migränepatienten heimsucht. In weiteren Studien sollen die Wirksamkeit auch bei der häufigeren Migräne ohne Aura überprüft werden. Insgesamt sind von der oft in unerträgliche, pochende Kopfschmerzen mündenden Migräne rund sechs Prozent aller Männer und zwölf Prozent der Frauen betroffen.

Yousef Mohammad (Ohio State University, Columbus): Beitrag auf dem Jahrestreffen der amerikanischen Kopfschmerzgesellschaft, Boston ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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