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Mögliche Ursache von Alzheimer entdeckt

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Mögliche Ursache von Alzheimer entdeckt
Laut Wissenschaftlern von der University of Southern California in Los Angeles und der Northwestern University in Evanston, Illinois, könnte die Krankheit Alzheimer durch Entzündungsproteine verursacht werden und nicht – wie im allgemeinen angenommen – von Plaque-Ansammlungen im Gehirn. Die Entdeckungen könnten neue Wege in der Behandlung von Alzheimer öffnen, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift Trends in Neurosciences.

Wir waren in der Lage eine neue toxische Aktivität zu identifizieren, die eine Ursache für die Alzheimersche Krankheit sein kann, sagte Caleb Finch, Direktor der Neurogerontologischen Abteilung am USC Andrus Center’s Gerontology Research Institute, in einem Interview mit Reuters. Zwar geben die Forscher auch den Amyloid-Beta Plaques die Schuld für das Auftreten von Alzheimer. Sie führen die grundlegende Ursache der Krankheit aber eher auf die Bildung von giftigen Proteinen zurück. Amyloid-Plaques sind aus Proteinen und Polysachariden bestehende Ablagerungen, die beim Abbau des Hirngewebes entstehen.

Die Forscher entdeckten eine neuartige Form des „Amyloid b-derived diffusible ligands“ – ADDLs ? das sich in der Anwesenheit von bestimmten entzündlichen Proteinen im Gehirn bildet. Diese ADDLs haben andere chemische und toxische Eigenschaften als einzelne Beta-amyloid-Moleküle oder als die Fibrillen, die sogenannte Klumpenbildung dieser Moleküle. Bisher hat sich die Alzheimer Forschung darauf konzentriert, die Bildung von Fibrillen zu verhindern, die sich im Gehirn zu den Plaques vereinigen. Jedoch erscheinen die ADDLs noch vor den Fibrillen, so Finch.

Im Gegensatz zu Fibrillen sind ADDLs sehr selektiv in ihrer Giftigkeit. Die Forscher fanden, dass ADDLs nur die Art von Gehirnzellen beeinflussen, die bei Alzheimer Patienten betroffen sind. Zudem sind ADDLs löslich, was bedeutet, dass sie sich überall im Gehirn verbreiten können. Hingegen bleiben Fibrillen dort, wo sie sich zuerst bilden. „Diese lösliche Form könnte die Antwort auf das Rätsel sein, warum die Fibrillen nicht in jenen Hirnregionen sind, die bei Alzheimer beschädigt sind,“ so Finch.

Nach Finch könnte sich auf Grund der Ergebnisse der Studie eine Behandlungsmethode entwickeln lassen, etwa Impfstoffe: „ADDLs resultieren aus einer bestimmten Art von entzündlichen Proteinen. Wenn wir diesen Prozess einschränken können, können wir den Fortschritt der Krankheit beeinflussen.“

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