Die Forscher entdeckten eine neuartige Form des „Amyloid b-derived diffusible ligands“ – ADDLs ? das sich in der Anwesenheit von bestimmten entzündlichen Proteinen im Gehirn bildet. Diese ADDLs haben andere chemische und toxische Eigenschaften als einzelne Beta-amyloid-Moleküle oder als die Fibrillen, die sogenannte Klumpenbildung dieser Moleküle. Bisher hat sich die Alzheimer Forschung darauf konzentriert, die Bildung von Fibrillen zu verhindern, die sich im Gehirn zu den Plaques vereinigen. Jedoch erscheinen die ADDLs noch vor den Fibrillen, so Finch.
Im Gegensatz zu Fibrillen sind ADDLs sehr selektiv in ihrer Giftigkeit. Die Forscher fanden, dass ADDLs nur die Art von Gehirnzellen beeinflussen, die bei Alzheimer Patienten betroffen sind. Zudem sind ADDLs löslich, was bedeutet, dass sie sich überall im Gehirn verbreiten können. Hingegen bleiben Fibrillen dort, wo sie sich zuerst bilden. „Diese lösliche Form könnte die Antwort auf das Rätsel sein, warum die Fibrillen nicht in jenen Hirnregionen sind, die bei Alzheimer beschädigt sind,“ so Finch.
Nach Finch könnte sich auf Grund der Ergebnisse der Studie eine Behandlungsmethode entwickeln lassen, etwa Impfstoffe: „ADDLs resultieren aus einer bestimmten Art von entzündlichen Proteinen. Wenn wir diesen Prozess einschränken können, können wir den Fortschritt der Krankheit beeinflussen.“