Mithilfe eines zuckerhaltigen Frostschutzmittels ist die Larve der amerikanischen Goldrutengallmücke im Winter vor dem Erfrieren gefeit. Der Frostschutz bewahrt die Insektenlarven jedoch nicht nur vor dem Kältetod, sondern trägt auch zum Schutz vor Austrocknung bei, haben amerikanische Zoologen herausgefunden. Über ihre Untersuchungen berichten Jason Williams und seine Kollegen von der Miami-Universität in Oxford in der Fachzeitschrift Journal of Experimental Biology (Bd. 207, S. 4407).
Insekten müssen besondere Strategien entwickeln, um die niedrigen Temperaturen im Winter zu überleben zu können. Es besteht nicht nur die Gefahr, dass sie erfrieren, sondern sie drohen auch zu verdursten, da sämtliches Wasser in Form von Eis vorliegt und damit unnutzbar ist. Den Larven der Gallmücke Eurosta solidaginis scheint das allerdings nichts auszumachen: Sie können nicht nur Temperaturen von minus zwanzig Grad Celsius aushalten, sondern sind in dieser Zeit auch hervorragend vor dem Austrocknen geschützt ? und das sogar ähnlich gut wie viele Wüstenkäfer.
Die Forscher um Williams untersuchten nun, ob die von den Tieren gebildeten Frostschutzmittel einen Beitrag zum Schutz vor der Austrocknung leisten. Vom frühen Herbst bis in den tiefen Winter prüften die Biologen die Überlebensrate der Insekten nach dem Einfrieren, die produzierte Menge an Frostschutzmittel und die Menge an Wasser, die die Tiere verloren. Der winterliche Schutz vor Austrocknung hängt unmittelbar mit der Menge an Kälteschutzsubstanzen zusammen, die von den Larven erzeugt wird, fanden die Forscher. Sie spekulieren, dass sich die zuckerartigen Stoffe mit Eiweißmolekülen auf der Außenhülle der Insekten verbinden und dadurch auch den Austrocknungsschutz verbessern.
ddp/bdw ? Cornelia Dick-Pfaff