Virusinfektionen sollen sich Dank eines an der Universität München entwickelten Verfahrens besser bekämpfen lassen. Die Münchner Wissenschaftler markieren dazu ein Virus mit einem Molekül eines fluoreszierenden Farbstoffs. So könnten der Weg des Virus in die lebende Zelle sowie die einzelnen Stadien der Infektion im Detail beobachtet werden, berichtete der Chemieprofessor Christoph Bräuchle am Montag auf der Jahrestagung Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Würzburg.
Unter anderem lasse sich festhalten, wie das Virus auf die Zellmembran zuwandere und diese durchdringe. Auch der Transport der Viren mit Hilfe von „Motorproteinen“ zum Zellkern und die Niederlegung der DNA im Zellkern könnten im Einzelnen dargestellt werden. Der aufgezeichnete Film eröffne den Zugang zum „Drehbuch“ der Virusinfektion, erläuterten die Forscher. Rund 2500 Chemiker befassen sich auf der Würzburger Jahrestagung bis zum Samstag mit neuesten Entwicklungen ihres Fachs.
dpa
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