Tiefgefrorene Stammzellen aus Nabelschnurblut sind selbst nach 15 Jahren noch brauchbar. Das berichten US-Forscher in einer Vorabpublikation des Fachmagazins „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Das Resultat macht Tausenden von Eltern Hoffnung, die das Nabelschnurblut bei der Geburt ihres Kindes als dessen „Lebensversicherung“ einfrieren ließen. Mediziner können mit den im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen zukünftige Krebs- und Immunerkrankungen des Kindes behandeln.
Das Team um Hal Broxmeyer vom Walther-Krebszentrum in Indianapolis taute Proben von Nabelschnurblut auf, das 15 Jahre lang in der Gefriertruhe gelegen hatte. Die Zellen hatten dadurch kaum Schaden genommen: Sie begannen sich wieder zu vermehren und überlebten auch mehrere Wochen in Versuchsmäusen. Damit seien die Zellen vermutlich auch klinisch nutzbar, schreiben die Forscher. Bislang behandeln Mediziner nur mit Stammzellen aus Nabelschnurblut, die nicht länger als fünf Jahre eingefroren waren.
Auch in Deutschland können Eltern das Nabelschnurblut ihres Kindes in privaten und öffentlichen Blutbanken einfrieren lassen. Dabei können sie die Zellen entweder der Allgemeinheit zur Verfügung stellen oder das Blut gegen Bezahlung nur für ihr Kind aufbewahren lassen.
ddp/bdw – Marcel Falk
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